Hotelfachschule Lausanne: Umwandlung des Campus in eine rauchfreie Zone

Die 1893 gegründete EHL Hospitality Business School hat sich zu einer der weltweit führenden Schulen im Bereich «Hospitality Business» entwickelt und bildet jedes Jahr mehrere tausend Spezialistinnen und Spezialisten im Hotelmanagement aus. Qualität ist eines der Hauptanliegen der Schule, aber auch die Sicherheit und das Wohlergehen der Studierenden und des Personals haben Priorität. Aus diesem Grund wurden zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, darunter Komitees und Prozesse, die verschiedene Bereiche des Campus abdecken. Eine dieser Initiativen ist die Umwandlung unseres Campus in Lausanne in eine rauchfreie Zone.

von Mélanie Chibani, Health & Wellness Coordinator

Fakten und Zahlen zur Problematik

Das zunehmende Angebot von Nikotinprodukten in verschiedenen Formen und deren attraktive Aufmachung führen zu einer Verharmlosung des Rauchens bei Jugendlichen, die dann mit zunehmendem Alter zu klassischeren Produkten wie der herkömmlichen Zigarette greifen. Trotz dieser Diversifizierung des Konsums von Nikotinprodukten hat die physische und soziale Abhängigkeit nicht abgenommen. Der Anteil der rauchenden Bevölkerung in der Schweiz ist mit 28 % konstant geblieben, obwohl die Präventionskampagnen und -aktionen gegen das Rauchen zugenommen haben. Es sei daran erinnert, dass das Rauchen in den meisten Industrieländern die wichtigste vermeidbare Todes- und Krankheitsursache ist.

Heute raucht fast ein Drittel der 15- bis 24-Jährigen, 8 % konsumieren elektronische Zigaretten oder erhitzte Tabakprodukte. Die Tendenz ist steigend. Die Primärprävention des Rauchens bei Jugendlichen ist unabdingbar, wenn langfristig eine Wirkung auf die Prävalenz des Tabakkonsums in der Gesamtbevölkerung erzielt werden soll. Kantonale Massnahmen zur Regulierung der Werbung oder des Verkaufs sind wichtig, aber Präventionsmassnahmen, die sich auf die Lebensräume der Jugendlichen konzentrieren, sind wesentliche Instrumente.

Die Rolle der EHL in der Prävention und Gesundheitsförderung

Ob Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die den Einstieg in den Tabakkonsum begünstigen oder verhindern. Seit vielen Jahren konzentriert sich die Prävention auf soziale Aspekte: das Umfeld und die sozialen Beziehungen. Als akademische Institution muss die EHL Hospitality Business School, wie andere Hochschulen auch, in diesem Bereich Verantwortung übernehmen. Indem sie günstige Rahmenbedingungen schafft und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen bei den Studierenden fördert, trägt sie nicht nur zur Verbesserung der Gesundheit ihrer eigenen Studierendenschaft bei, sondern auch zur Verbesserung der Gesundheit der Gesamtbevölkerung. Je weniger attraktiv das Rauchen ist und je weniger es gesellschaftlich akzeptiert und toleriert wird, desto grösser ist die Wirkung.

Zwei Handlungsansätze, die auch von anderen Hochschulen verfolgt werden können, wurden identifiziert:

  1. Die Durchsetzung von Gesetzen für rauchfreie Zonen auf dem Campus,
  2. die Ausweitung von Programmen, die sich bereits in der Allgemeinbevölkerung als wirksam erwiesen haben.

Diese beiden Ansätze wurden mit der EHL diskutiert und wie folgt umgesetzt.

Sensibilisieren, kommunizieren, kooperieren

Zunächst fand ein Austausch mit Organisationen statt, die sich auf die Prävention des Tabakkonsums spezialisiert haben, wie zum Beispiel die Fachstelle des Kantons Waadt. Anschliessend traf sich die Gesundheitsabteilung der EHL mit einer Expertin, um Unterstützung für ihr Projekt zur Einrichtung von Raucherzonen auf dem Campus in Lausanne und für die Organisation eines Präventionstages zum Thema Tabakkonsum zu erhalten.

Um eine gute interne Zusammenarbeit und Kooperation bei diesem Projekt zu gewährleisten, wurden Gespräche mit verschiedenen Abteilungen der EHL geführt. Neben dem Gesundheitsdienst waren dies die Abteilungen für Sicherheit, Infrastruktur und technische Dienste. Gemeinsam wurden für den Campus in Lausanne drei Zonentypen definiert: Raucherzonen, Nichtraucherzonen und Standorte für Aschenbecher zur Entsorgung von Zigarettenstummeln vor dem Betreten des Campus. Dieser kooperative Ansatz ermöglichte es jeder Abteilung, sich in vollem Umfang an der Festlegung dieser Zonen zu beteiligen. Es war auch eine gute Gelegenheit, Probleme wie das Littering von Zigarettenstummeln, das Passivrauchen vor den Fenstern oder die Brandgefahr zu diskutieren und bei der Entscheidungsfindung – insbesondere bei der Festlegung der Raucherzonen – zu berücksichtigen.

EHL

EHL Lausanne

Nachdem die Bereiche identifiziert und genehmigt worden waren, mussten die Zonen so gestaltet werden, dass sie gut erkennbar und sichtbar waren. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für interne Kommunikation wurde aussagekräftiges visuelles Material erstellt. So wurden Plakate für jeden Bereich und ein Plan zum Aufkleben auf die Aschenbecher angefertigt, auf dem die Raucherzonen eingezeichnet sind. Ausserdem wurde ein Artikel auf der Intranetseite der EHL verfasst und über den Newsletter verbreitet, um das Personal und die Studierendenschaft über die Änderungen zu informieren.

Anschliessend wurde eine interne Abstimmung vorgenommen, um sicherzustellen, dass aus den verschiedenen bestehenden Vorschriften und Richtlinien klar und korrekt hervorgeht, dass das Rauchen auf dem Campus nur in den Raucherzonen erlaubt ist und dass das Rauchen auf dem übrigen Campus unter keinen Umständen geduldet wird. Darüber hinaus wurde geklärt, wie bei schwerwiegenden oder wiederholten Verstössen zu verfahren ist bzw. welche Sanktionen zu verhängen sind.

Ein laufender Prozess

Es ist zu beachten, dass die Gestaltung der Zonen noch im Gange ist. Die Idee ist, diese Zonen weiter zu verbessern, zum Beispiel durch das Aufstellen von Wetterschutzvorrichtungen und bequemen Sitzbänken, damit die Raucherinnen und Raucher einen angenehmen Platz zum Rauchen finden und sich nicht an anderen, nicht dafür vorgesehenen Orten niederlassen.

Alle Schritte dieses Projekts haben dazu beigetragen, den Tabakkonsum auf die dafür vorgesehenen Bereiche zu konzentrieren und damit das Passivrauchen auf dem Campus insgesamt zu reduzieren. Weitere Schritte sind geplant, damit sich sowohl Rauchende als auch Nichtrauchende auf dem Campus noch wohler fühlen. Zudem wäre es interessant, regelmässig Sensibilisierungstage zum Thema Rauchen anzubieten und die Begleitung von Personen, die ihren Konsum reduzieren oder aufgeben möchten, zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, dessen Antworten ein besseres Verständnis der Rauchgewohnheiten und des Rauchverhaltens an der Hotelfachschule Lausanne ermöglichen sollen.

Link: https://www.ehl.edu/de/


Quellen:

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