20 Jahre Stillstand: Das fatale Abwarten der Schweiz bei der Tabakkonvention

Das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (FCTC) ist der erste völkerrechtliche Vertrag zur Förderung der öffentlichen Gesundheit. Die Schweiz hat die WHO-Tabakkonvention am 25. Juni 2004 unterzeichnet – also vor genau 20 Jahren – jedoch bisher nicht ratifiziert. Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz fordert vom Parlament eine umgehende Ratifizierung bis zum 01. Oktober 2024.

Die Framework Convention on Tobacco Control (FCTC) hält die Grundprinzipien fest, die weltweit für den Umgang mit Tabak und Tabakwaren gelten. Durch wissenschaftlich fundierte Massnahmen sollen das Angebot und die Nachfrage nach Tabakprodukten reduziert und somit die Gesundheit der Menschen verbessert werden. Die Konvention beinhaltet unter anderem folgende Verpflichtungen und Kernforderungen:

  • Umfassendes Verbot von Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für Tabakprodukte;
  • Rauchverbote am Arbeitsplatz, in geschlossenen Räumen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen öffentlichen Einrichtungen und Plätzen, zum Schutz vor Passivrauch;
  • Preisliche und steuerliche Massnahmen, wie beispielsweise hohe Tabaksteuern, zur Senkung der Nachfrage;
  • Umfassende und grossflächige Warnhinweise auf allen Tabakprodukten;
  • Bekämpfung des illegalen Handels mit Tabakwaren.

Die Konvention wurde 2003 von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet und trat 2005 in Kraft. Die Schweiz hat die WHO-Tabakkonvention am 25. Juni 2004 unterzeichnet. Mit seiner Unterschrift bekundete der Bundesrat den Willen der Schweiz, die Verpflichtungen der Konvention bei uns umzusetzen – jedoch weigert sich das Parlament bis heute - zum 20. Jahrestag der Unterzeichnung - die Konvention zu ratifizieren (in Kraft zu setzen).