- 01.06.2022
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Nationalrat will suchtverstärkende Zusatzstoffe verbieten
Mit 89 zu 81 Stimmen hat der Nationalrat eine Motion von Benjamin Roduit (Mitte/VS) angenommen, die verlangt, dass inskünftig jene Zusatzstoffe für Tabakprodukte und E-Zigaretten verboten werden, die das Suchtpotenzial oder die Toxizität steigern, sowie aromatisierte Rauchtabakprodukte. Aromen in Tabak- und Nikotinprodukten sind Lockmittel für Jugendliche und sorgen dafür, dass sie die Gesundheitsrisiken unterschätzen.
Hersteller von Tabak- und Nikotinwaren fügen ihren Produkten gezielt Stoffe hinzu. Diese machen den Tabakrauch leichter verträglich (Unterdrücken des Hustens), erleichtern die Nikotinaufnahme und erhöhen somit die Suchtwirkung. Dies gilt ins besonders für jugendliche «Einsteiger». Insgesamt können heutzutage dem Produkt mehrere hundert Zusatzstoffe beigeführt sein, welche Aroma, Farbe, Abbrenndauer, Körperreaktion etc. beeinflussen.
Seit dem 20. Mai 2020 sind Menthol-Zigaretten und andere Rauchtabakerzeugnisse mit einem charakteristischen Aroma in den Staaten der Europäischen Union allgemein verboten. Bereits seit einigen Jahren sind alle Zusatzstoffe verboten, die das Inhalieren oder die Nikotinaufnahme erleichtern.
Im Rahmen der Behandlung des Tabakproduktegesetzes 2021, hatten National- und Ständerat ein entsprechendes Verbot noch abgelehnt.
Motion 20.3634 Aromatisierte Zigaretten. Junge Menschen schützen