Erhitzter Tabak in Italien: Wenn die Wirtschaft die Gesundheit verdrängt

Italien hat eine strategische Allianz mit Philip Morris International aufgebaut – unterstützt von Coldiretti und dem Landwirtschaftsministerium –, um die Tabakanbaukette mithilfe von erhitzten Tabakprodukten wiederzubeleben, deren Produktion sich auf die Emilia-Romagna konzentriert.

Diese massiven Investitionen (über 3 Milliarden Euro) haben es ermöglicht, den Tabakanbau in Regionen wie Kampanien oder Umbrien zu erhalten. Trotz einer auf Risikoreduzierung ausgerichteten Kommunikation sprechen diese neuen Produkte vor allem junge Menschen an – in einem Land, in dem ein grosser Teil der Raucherinnen und Raucher vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen beginnt. Anstatt den Tabakkonsum einzudämmen, scheint diese Strategie ihn vielmehr unter einem technologischen und scheinbar innovativen Deckmantel zu normalisieren.

Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine zunehmende Legitimierung der Tabakindustrie kritisiert, bindet Italien diese zunehmend in seine landwirtschaftlichen und industriellen Strategien ein – in eklatantem Widerspruch zu seinen internationalen Verpflichtungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Die Anti-Raucher-Kampagnen stagnieren, und der Konsum herkömmlicher Zigaretten nimmt wieder zu – ein Zeichen für das Scheitern einer Politik, die von wirtschaftlichen Interessen statt von Prävention geleitet wird.

Ein wichtiger Artikel zu diesem Thema wurde soeben veröffentlicht – mit bedeutender Mitwirkung von der AT Schweiz:

https://www.tvsvizzera.it/tvs/lavoro-ed-economia/tabacco-scontro-tra-italia-e-oms/89180270

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