stop2drop enthüllt den giftigsten Berg der Schweiz: den Berg der 539’331 Zigarettenstummel

Bern, 6. Juni 2023 – Die nationale Zigarettenstummel-Sammelaktion von stop2drop war ein grosser und gleichzeitig trauriger Erfolg: Zwei Wochen lang sammelten 2’890 Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene 539'331 Zigarettenstummel. Sie haben die Spitze des giftigen Müllbergs freigelegt, der täglich achtlos in die Natur geworfen wird. Die unabhängige Nichtregierungsorganisation stop2drop ruft alle auf, mitzuhelfen, das Wachsen dieses Giftbergs zu stoppen.

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Bild: stop2drop

Wir haben es alle schon in Filmen und im täglichen Leben gesehen: Ein kurzes Schnippen mit den Fingern und die gerauchte Zigarette fliegt zu Boden. Mit dem Zigarettenstummel fliegen aber auch Mikroplastik und chemische Stoffe, die bis zu 1’000 Liter Wasser verschmutzen, in die Umwelt. Den meisten Menschen ist nicht bewusst: Zigarettenstummel bestehen aus Plastik und sind giftig. Ihre Beseitigung aus der Umwelt ist äusserst kosten- und energieintensiv. 

Mit der nationalen Zigistummel-Sammelaktion strebt stop2drop ein Umdenken an. Durch die Teilnahme an der Aktion wurden zahlreiche Schulkinder, Jugendliche und Privatpersonen auf die Problematik des Zigaretten-Litterings und die Allgegenwärtigkeit des Rauchens aufmerksam. Gemeinsam sammelten Sie in nur zwei Wochen 539’331 Zigarettenstummel und bildeten damit den giftigsten Berg der Schweiz.

"Wir fanden es schockierend, dass so viele Zigarettenstummel so leicht zu finden waren. Es war positiv, sich nützlich zu fühlen und eine so konkrete und visuelle Aktion zu unterstützen. Zudem ergaben sich spontane Gespräche mit Passant:innen, das war positiv.» Teilnehmende aus Morges (VD)

«Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen, die an der Challenge 2023 teilgenommen und dazu beigetragen haben, dass 539'331'000 Liter Wasser sauber bleiben und die Natur von giftigem Plastik entlastet wurde», hält Markus Dick, Geschäftsführer stop2drop, fest.

Ein zweiter Versuch und ein dringender Aufruf

Während der ersten nationalen Zigistummel-Sammelaktion im Jahr 2021 wurden insgesamt 958’181 Zigarettenstummel gesammelt. Dank äusserst positiver Resonanz und einer finanziellen Unterstützung durch den Kinder- und Jugendprogramm Free. Fair. Future. des Tabakpräventionsfonds (TPF) wurde stop2drop im Frühjahr 2022 als unabhängige NGO gegründet. Dies ermöglichte es, diese zweite nationale Sammelaktion erneut durchzuführen. Obwohl das Ziel von einer Million Stummel nicht erreicht wurde, ist das Team von stop2drop beeindruckt vom Ergebnis und dass über 2’800 Personen mitgesammelt haben und zieht eine positive Bilanz. 

Die eingesammelten Stummel sind nur ein winziger Bruchteil von den Billionen von Stummeln, die jeden Tag in unserer Umwelt landen. «Wir verlangen, dass die Tabakindustrie für die Umweltschäden aufkommt und die Politik etwas gegen das immense Umweltproblem unternimmt.», so Markus Dick. Stop2drop lädt Gemeinden und Städte ein, eine gemeinsame Kampagne gegen Zigaretten-Littering zu unterstützen.

Zigarettenfilter: Eine Umweltkatastrophe

Die Tabakindustrie führte die moderne Zigarettenfilter in den 1950er Jahren ein, um die Bedenken der Öffentlichkeit über rauchbedingten Lungenkrebs zu zerstreuen. Diese Zigarettenfilter aus Plastik (Zelluloseacetat) verwüsten aber unsere Umwelt, ohne den angedeuteten Schutz für die Rauchenden zu gewährleisten. 

Heute landen gemäss WHO 75 % aller Zigarettenstummel nachlässig in der Natur, was 4,5 Billionen Zigarettenfilter pro Jahr weltweit entspricht. Sie gehören zu den 10 häufigsten Kunststoffen in den Weltmeeren. Regen und Schnee lösen die giftigen Stoffe aus den Filtern, welche dann die Gewässer verunreinigen. Die achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel belasten unsere Natur als schädliches Mikroplastik noch hunderte Jahre. Die etwa 7'000 Chemikalien, die in einem einzigen Stummel enthalten sind, gefährden Pflanzen, Menschen und Tiere. In der Schweiz geben Gemeinden 52 Millionen Franken allein für die Beseitigung von Zigaretten-Littering aus.

Das Ergebnis der Sammelaktion:

  • Sammelzeit: 9. bis zum 23. Mai 2023
  • Eingegangene Pakete: 97 Einsendungen
  • Per Post eingereichte Stummel: 284‘334
  • Digital eingereichte Stummel: 79 Einsendungen
  • Total Anzahl Stummel: 254‘992
  • Teilnehmende aus folgenden Kantonen haben mitgemacht: AG, AI, BL, BS, BE, FR, GE, GL, GR, JU, LU, NE, SG, SH, SZ, TG, TI, VS, VD, TG, ZH und FL

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Auskunft

Markus Dick, Geschäftsführer stop2drop, Tel. 077 448 35 76, info@stop2drop.ch

Julia Leijola, Kommunikationsverantwortliche stop2drop, Tel. 077 467 00 03, info@stop2drop.ch

Stop2drop ist Teil des Kinder- und Jugendprogramms Free. Fair. Future. des Tabakpräventionsfonds (TPF) und wird durch diesen finanziert. Freefairfuture.ch

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