- 19.04.2023
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Zigaretten: Zusatzstoffe sollen bleiben
Die Gesundheitskommission des Ständerates will weiterhin Zusatzstoffe für Tabakprodukte und E-Zigaretten erlauben, welche das Suchtpotenzial oder die Toxizität steigern. Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz nimmt dies mit Bestürzung zur Kenntnis.
Im Rest Europas seit 2016 verboten, dürfen die Zigarettenhersteller in der Schweiz Tabakprodukten und E-Zigaretten noch immer Zusatzstoffe beifügen, welche das Suchtpotenzial oder die Toxizität steigern. Eine Motion von Benjamin Roduit (VS/Mitte), welche 2022 vom Nationalrat angenommen wurde, will dies ändern. Nun empfiehlt die ständerätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-S) ihrem Rat die Ablehnung dieser Motion.
Zweiter Punkt der Motion ist ein Verbot aromatisierter Rauchtabakprodukte. Bekannt sind ins besonders die sogenannten Mentholzigaretten. Diese sind wegen ihres grossen Suchtpotenzials, besonders für Jugendliche und Einsteiger:innen, in Grossbritannien, Norwegen und der EU zwischen 2016 und 2020 verboten worden.
Zukünftig sollen in der EU neben aromatisierten Zigaretten auch aromatisierte E-Liquids/E-Zigaretten verboten werden, da Aromen erwiesenermassen eine zentrale Rolle spielen, ob Jugendliche mit dem Konsum von E-Zigaretten beginnen. Länder wie Dänemark und die Niederlande haben bereits proaktiv gehandelt und aromatisierte Liquids verboten.
Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz appelliert an den Ständerat, dem Beispiel des Nationalrates zu folgen, damit Schweizer Jugendliche zukünftig besser geschützt sind und sich inskünftig nicht Jugendliche aus halb Europa mit Mentholzigaretten aus der Schweiz versorgen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Wolfgang Kweitel, Public Affairs AT Schweiz
wolfgang.kweitel@at-schweiz.ch / Tel. 031 599 10 22