Konsumierte Produktarten


  • Die herkömmliche Zigarette ist das bei weitem beliebteste Tabakprodukt in der Schweiz.
  • 2,8 Prozent der über 15-jährigen Schweizer Bevölkerung konsumiert E-Zigaretten; bei den 15- bis 24-Jährigen sind es 5,1 Prozent der Männer und 5,6 Prozent der Frauen.
  • 1,9 Prozent der über 15-jährigen Bevölkerung konsumiert erhitzte Tabakprodukte (HNB).
  • Weil detaillierte Daten zur Nutzung von E-Zigaretten (insb. der jüngsten Generation wie Puff Bars usw.) fehlen, ist zurzeit für die Schweiz keine realistische Bestandesaufnahme der konsumierten Produktarten möglich.
  • Bei den jüngsten Rauchenden scheint die Wasserpfeife immer noch sehr beliebt zu sein.


Die herkömmliche Zigarette ist und bleibt das weitaus beliebteste Tabakprodukt in der Schweiz, ungeachtet davon, ob die E-Zigaretten, die erhitzten Tabakprodukte (HNB) und die anderen sogenannt rauchfreien Produkte berücksichtigt werden oder nicht (Detailbeschrieb aller Produkte s. Rubrik Produkte).

Zigaretten immer noch hoch im Kurs

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022 zeigt, dass die Zigarette immer noch das Leitprodukt auf dem schweizerischen Tabakmarkt ist (BFS, 2024a[1] und 2024b): Laut Einschätzung des BFS konsumieren 20,2 Prozent der über 15-jährigen Bevölkerung bzw. 85 Prozent der Rauchenden Tabak in dieser Form[1]. Die übrigen Tabakprodukte sind daneben eher Randerscheinungen: 2,8 Prozent der Rauchenden konsumieren E-Zigaretten, 2,1 Prozent Zigarren, 1,9 Prozent erhitzte Tabakprodukte wie IQOS, 1,6 Prozent Zigarillos, 1,5 Prozent Wasserpfeifen (Shisha, Nargile) und 0,5 Prozent Pfeife (Abb. A1A-9). Der Konsum dieser Produkte unterscheidet sich kaum zwischen Männern und Frauen. Lediglich Zigarren, Zigarillos und Pfeife werden deutlich weniger von Frauen geraucht als von Männern. Dagegen ist der Frauenanteil bei den erhitzten Tabakprodukten ausnahmsweise höher (2,2 %) als bei den Männern (1,7 %).

Verteilung gerauchter oder konsumierter Tabakprodukte unter Rauchenden

Abbildung A1A-9 – Konsumprävalenz verschiedener Tabakprodukte und E-Zigaretten in der Gesamtbevölkerung [%], total und nach Geschlecht, SGB 2022 (BFS 2024a[1] und 2024b).

Die Jugendlichen und die Wasserpfeife

Eine weitere entscheidende Feststellung der SGB 2022 ist, dass der Wasserpfeifenkonsum bei den 15- bis 24-Jährigen jede/n Fünfzehnte/n betraf (6,6 %), während der Anteil an der Gesamtbevölkerung lediglich 1,5 Prozent betrug (BFS, 2024b). Die Omnibus-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» 2023 des BAG zeichnet ein noch frappanteres Bild[2]. Sie gelangt zur Einschätzung, dass 3,0 Prozent der über 15-Jährigen in den letzten 12 Monaten Wasserpfeife konsumiert hat (BAG, 2024[3]), während es bei den 15- bis 24-Jährigen 9,9 Prozent waren. Dies entspricht dem Befund des Suchtmonitorings Schweiz, das eine Analyse der Daten 2016 zu den 15- bis 25-Jährigen umfasst (Kuendig et al., 2017[4]). Diese ergab, dass die Wasserpfeife gerade bei den Minderjährigen grosse Popularität geniesst. Bei den 15- bis 17-Jährigen gaben nicht weniger als 39,9 Prozent der Gelegenheits-Rauchenden und 24,9 Prozent der Täglich-Rauchenden an, Wasserpfeife zu konsumieren (18- bis 19-Jährige: 46,1 % bzw. 21,8 %).

Tabakprodukte zum oralen Gebrauch

Daten zum Gebrauch oraler oder nasaler Tabakprodukte (Schnupftabak) liegen aus der Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022 und der Omnibus-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle»[5] 2023 vor, einer Online-Umfrage, die das BFS für das Bundesamt für Gesundheit BAG durchgeführt hat.

Die SGB 2022 (BFS, 2024b) ergibt, dass der Bevölkerungsanteil der Snus-Konsumierenden 1,8 Prozent erreicht, wobei grosse Unterschiede zwischen Männern (3,1 %) und Frauen (0,5 %), Altersgruppen (15–24-Jährige: 7,2 %; 25–34-Jährige: 4,0 %) und Sprachregionen (Deutschschweiz: 2,2 %; lateinische Schweiz: 0,8 %) bestehen.

Die Omnibus-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» 2023 zeigt, dass 5,4 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens ein orales oder nasales Tabakprodukt konsumiert (BAG, 2024[6]). Bei den 18–24-Jährigen sind es bis zu 17,7 Prozent, bei den 25–34-Jährigen 15,7 Prozent. Über alle Altersgruppen hinweg wurde geringfügig mehr Schnupftabak (3,4 %) als Snus (2,1 %) konsumiert. 1,0 Prozent der Bevölkerung konsumierte Nikotinbeutel (Pouches). In der früheren Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» 2018[7] erreichte der Anteil der Schnupftabak- und Snus-Konsumierenden 1,6 Prozent bzw. 0,9 Prozent. Dabei gilt zu beachten, dass der Verkauf von Snus in der Schweiz zum Zeitpunkt der Erhebung 2018 noch nicht zugelassen war. Dies ist seit Mai 2019 der Fall (wie auch für Nikotinbeutel), weshalb nicht erstaunlich ist, dass der Konsum in den letzten Jahren zugenommen hat.

E-Zigaretten voll im Aufschwung

Wie erwähnt, wurden im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022 (BFS, 2023[8]; BFS, 2024b) Zahlen zum E-Zigaretten-Konsum erhoben. Sie zeigt für das Erhebungsjahr, dass 2,8 Prozent aller über 15-Jährigen E-Zigaretten konsumierten. Bei den 15- bis 24-jährigen Männern waren es 5,1 Prozent, bei den gleichaltrigen Frauen 5,6 Prozent. Laut Schätzungen des BFS[9] konsumierten 16 Prozent der Rauchenden E-Zigaretten allein oder in Kombination mit anderen Tabakerzeugnissen. Auch hier gilt zu beachten, dass sich die Gesetzgebung in den letzten Jahren erheblich gewandelt hat. Insbesondere war der Verkauf nikotinhaltiger Liquide vor 2018 noch illegal (ausgenommen Import zum Eigenverbrauch) und Produkte der jüngsten Generation wie Puff Bars waren in der Schweiz noch nicht erhältlich.

Die Omnibus-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle»[10] des BAG dokumentiert ebenfalls den Gebrauch von E-Zigaretten in der über 15-jährigen Gesamtbevölkerung. Sie gelangt zur Einschätzung, dass 2,1 Prozent der über 15-Jährigen E-Zigaretten täglich konsumieren, während es für den Konsum in den letzten 12 Monaten 6,2 Prozent sind (BAG, 2024[11]). Bei den 15- bis 17-Jährigen betrug die 12-Monats-Prävalenz 14,4 Prozent, bei den 18- bis 24-Jährigen 16,7 Prozent, gegen 8 Prozent in den anderen Altersgruppen.

Erhitzte Tabakprodukte

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022 ergibt, dass 1,9 Prozent der über 15-Jährigen (2,2 % der Frauen, 1,7 % der Männer) erhitzte Tabakprodukte wie IQOS allein oder in Kombination mit anderen Tabakerzeugnisse konsumieren (Abb. A1A-9; BFS, 2024b). Dort zeigt sich auch, dass der Konsum dieser Produkte in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen 3,0 Prozent erreicht, bei den 35- bis 44-Jährigen 2,8 Prozent und bei den 45- bis 54-Jährigen 2,5 Prozent (unter 25 / über 54 Jahren: 2 %).

Auch in der Omnibus-Erhebung «Gesundheit und Lifestyle» 2023[12] wurden Daten zum Konsum von erhitzten Tabakprodukten zusammengetragen. Sie gelangt zur Einschätzung, dass 2,2 Prozent der über 15-Jährigen solche Produkte täglich konsumiert (BAG, 2024[13]). Dieser Wert ist mit den Ergebnissen der SGB 2022 vergleichbar, wobei dort die Häufigkeit (täglicher oder gelegentlicher Konsum) nicht erhoben wurde. Demnach konsumieren 2,9 Prozent der Gesamtbevölkerung solche Produkte mindestens einmal pro Monat. Diese Monats-Prävalenz beträgt für erhitzte Tabakprodukte knapp 4 Prozent in den mittleren Altersgruppen (25–34 Jahre: 3,9 %; 35–44: 3,8 %; 45–54: 3,8 %).


[1] BFS. 2024. «BFS Aktuell – Schweizerische Gesundheitsbefragung – Tabakkonsum 1992–2022». BFS. Neuenburg. Download.

[2] BAG, «Erhebung Gesundheit und Lifestyle», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html; eingesehen am 08.11.2024.

[3] BAG, «Teil 1: Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2023 – Prävalenz Tabak und Nikotin», www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/monam/sante-lifestyle-2023/sante-lifestyle-2023-praevalenz-tabak-nikotin.xlsx; eingesehen am 08.11.2024.

[4] Kuendig, Hervé; Notari, Luca; Gmel, Gerhard. 2017. Le tabagisme chez les 15 à 25 ans en 2016 – Analyse des données du Monitorage suisse des addictions. Sucht Schweiz. Lausanne. Download.

[5] BAG, «Erhebung Gesundheit und Lifestyle», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html; eingesehen am 08.11.2024.

[6] BAG, «Teil 1: Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2023 – Prävalenz Tabak und Nikotin», www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/monam/sante-lifestyle-2023/sante-lifestyle-2023-praevalenz-tabak-nikotin.xlsx; eingesehen am 08.11.2024.

[7] BAG, «Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2018», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle/erhebung-gesundheit-lifestyle-2018.html; eingesehen am 16.11.2023.

[8] BFS. 2023. Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022. Übersicht. BFS. Neuenburg. Download.

[9] BFS. 2024. «BFS Aktuell – Schweizerische Gesundheitsbefragung – Tabakkonsum 1992–2022». BFS. Neuenburg. Download.

[10] BAG, «Erhebung Gesundheit und Lifestyle», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html; eingesehen am 08.11.2024.

[11] BAG, «Teil 1: Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2023 – Prävalenz Tabak und Nikotin», www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/monam/sante-lifestyle-2023/sante-lifestyle-2023-praevalenz-tabak-nikotin.xlsx; eingesehen am 08.11.2024.

[12] BAG, «Erhebung Gesundheit und Lifestyle», www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html; eingesehen am 08.11.2024.

[13] BAG, «Teil 1: Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2023 – Prävalenz Tabak und Nikotin», www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/monam/sante-lifestyle-2023/sante-lifestyle-2023-praevalenz-tabak-nikotin.xlsx; eingesehen am 08.11.2024.

AT Schweiz, Februar 2025