Greenwashing in der Tabakindustrie

Überblick

Unternehmen werben mit ihrer Umwelt-freundlichkeit, da Umweltbelange für Verbraucher immer wichtiger werden. Auch die Schweizer Tabakindustrie versucht, ihr grünes Image aufzubessern. Ihre Geschäftspraktiken bleiben jedoch dieselben und fordern einen schrecklichen Tribut für die Umwelt. Diese Strategie der Corporate Social Responsibility, die sich auf Umweltmassnahmen konzentrieren soll, wird auch als „Greenwashing“ bezeichnet.

Key Facts

  • Tabakunternehmen betreiben Greenwashing und bessern so ihr Image mit Umweltbotschaften auf, ohne ihre umweltschädlichen Kerngeschäfte zu ändern.
  • Greenwashing wird als Strategie eingesetzt, um Regulierung zuvorzukommen, die Zustimmung der Regierung zu gewinnen und das Image zu pflegen.
  • Tabak-Greenwashing tritt in verschiedenen Formen auf, oft in Form von Tabakabfällen, Öko-Labels und Umwelt-zertifizierungen.

Wie nutzt die Tabakindustrie die Corporate Social Responsibility (CSR)?

Die Tabakindustrie nutzt CSR, um sich selbst zu verpflichten und ihr öffentliches Ansehen zu verbessern, oft als Strategie zur Vermeidung strengerer Vorschriften. Durch die Förderung von Umwelt- und Sozialinitiativen wollen sich die Tabakunternehmen trotz der schädlichen Eigen-schaften ihrer Produkte als verantwortungsvolle und glaubwürdige Partner in der Gesetzgebung darstellen. Letztlich geht es der Industrie darum, ihr Image in der Gesellschaft zu verbessern.

Wie schädlich ist Tabak für die Umwelt?

Tabak hat unverhältnismässig gravierende Aus-wirkungen auf die Umwelt, wie in unserem Merkblatt “Der Tabak und die Umwelt” ausführlich dargelegt wird. Der Lebenszyklus einer einzigen Zigarette erzeugt ~5,72 g CO2.


Greenwashing in der Schweiz

Greenwashing tritt in verschiedenen Formen auf und richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen.

Tabakabfälle CSR

Zigarettenfilter sind die häufigste Art von Abfall in der Schweiz. Es dauert mehr als zehn Jahre, bis ihr Plastikinhalt abgebaut ist. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Zigarettenstummel das Pflanzenwachstum beeinträchtigen und Fische vergiften. Zigaretten-filter, sind Einwegplastik und tragen nicht dazu bei, die Gesundheitsschäden des Konsums zu reduzieren, sondern sind nur ein Marketingtrick.

Anstatt auf die Verwendung von Zigarettenfiltern zu verzichten und die Verantwortung für ihre Tabakabfälle zu übernehmen, spenden die Zigarettenhersteller seit Jahren einen Teil ihrer Gewinne für öffentlichkeitswirksame Anti-Littering- und Aufräumkampagnen. In der Schweiz hat das Bundesumweltministerium die Tabakkonzerne, Lobbygruppen und von der Industrie finanzierte Verbände aufgefordert, Lösungen für den Tabakabfall zu finden. Diese Lösungen konzentrieren sich aber auf das „nachgelagerte“ Verbraucherverhalten und nicht auf de „vorgelagerte“ Ansatz, die Produkte so zu gestalten, dass sie der Umwelt weniger schaden.