E-Zigaretten (ENDS): Alles, was Sie wissen müssen

E-Zigaretten, auch als elektronische Nikotinabgabesysteme (ENDS) bekannt, haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen – besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Doch was genau sind E-Zigaretten, wie funktionieren sie, und welche Auswirkungen haben sie auf Gesundheit und Umwelt? In diesem umfassenden Ratgeber finden Sie alle wichtigen Informationen rund um E-Zigaretten, deren potenzielle gesundheitliche Risiken und ihr Potenzial zur Rauchentwöhnung. Auch wird ein Blick auf die zunehmenden Umweltprobleme geworfen, die durch die Entsorgung von E-Zigaretten entstehen.

Was ist eine E-Zigarette und wie funktioniert sie?

Elektronische Zigaretten werden unter verschiedenen Namen angeboten. Der gängigste Name ist «E-Zigarette», aber auch andere Bezeichnungen wie Vaporiser, Vapes, Vape Pens, Mods und Tanks sind geläufig. Genau genommen handelt es sich um sogenannte «elektronische Nikotinabgabesysteme» (ENDS), also Geräte, die speziell dafür entwickelt wurden, ein Aerosol zur Inhalation zu erzeugen. Dieses Aerosol entsteht durch das Erhitzen einer Flüssigkeit, dem sogenannten E-Liquid. Das E-Liquid enthält üblicherweise eine Mischung aus Glyzerin, Aromen, Nikotin und weiteren chemischen Zusätzen, die für den Geschmack und die Konsistenz des Dampfes verantwortlich sind.

E-Zigaretten bestehen meist aus: 

  • einem Mundstück (dient als Verbindung zwischen Gerät und Benutzer)
  • einem Tank oder einer Patrone (enthält das E-Liquid, das Aromen, Glyzerin und Nikotion enthält)
  • einer Batterie (liefert die notwendige Energie, um den Verdampfer zu erhitzen) 
  • einem Verdampfer (verwandelt das Liquid in Aerosol)

Zusätzlich bieten viele moderne E-Zigaretten die Möglichkeit, die Leistung und Temperatur zu regulieren, um das Dampferlebnis weiter zu personalisieren. Diese Optionen machen E-Zigaretten besonders bei erfahrenen Nutzern beliebt, die eine individuelle Einstellung bevorzugen, um den Dampf genau nach ihren Vorstellungen zu erzeugen.

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Arten von E-Zigaretten: Offene und geschlossene Systeme

Es gibt verschiedene Arten von E-Zigaretten, die sich hauptsächlich in offene und geschlossene Systeme unterteilen:

  • Offene Systeme (Mods): Diese E-Zigaretten erlauben es den Nutzern, das E-Liquid nachzufüllen und einzelne Komponenten zu wechseln. Diese Systeme sind bei erfahrenen Nutzern beliebt, da sie eine grössere Kontrolle über die Dampferzeugung bieten. Nutzer können die Leistung, den Luftstrom und den Widerstand anpassen, um das Dampferlebnis zu personalisieren. Dadurch können sie die Dampfmenge und den Geschmack besser steuern, was sie für fortgeschrittene Dampfer attraktiv macht.
  • Geschlossene Systeme (Einweg- oder Pod-Systeme): Diese Modelle sind vorgefüllt und müssen nach dem Verbrauch des E-Liquids entsorgt werden. Ein bekanntes Beispiel für geschlossene Systeme ist die Einweg-E-Zigarette „Puff Bar“, die seit 2019 existiert. Es gibt auch viele ähnliche Produkte von anderen Marken. Jugendliche mögen diese Einweg-E-Zigaretten, weil sie preiswert, leicht verfügbar und einfach zu entsorgen sind. Zudem sind die verschiedenen Geschmacksrichtungen für junge Menschen besonders ansprechend, was Bedenken hinsichtlich der Zugänglichkeit und der steigenden Nutzung durch Jugendliche aufwirft.(vgl. Puff Bar Infoblatt).  

Unterschiedliche Arten von E-Liquids

E-Liquids, die in E-Zigaretten verwendet werden, gibt es in zahlreichen Varianten. Sie unterscheiden sich in der Nikotinkonzentration, den Inhaltsstoffen und den Aromen. Die Hauptbestandteile von E-Liquids sind Propylenglykol (PG) und pflanzliches Glyzerin (VG), die für die Dampfentwicklung verantwortlich sind. Einige Liquids enthalten auch Nikotinsalze, die für eine schnellere und intensivere Nikotinaufnahme sorgen. Zusätzlich gibt es unzählige Aromen, von Frucht- über Süssigkeiten- bis hin zu Tabakgeschmacksrichtungen. Diese Vielfalt macht E-Liquids besonders attraktiv für Konsumenten, wirft aber gleichzeitig gesundheitliche Fragen auf, da viele der verwendeten Aromen bei der Verdampfung chemische Reaktionen eingehen, die schädliche Nebenprodukte freisetzen können.

Wieso ist der Konsum von E-Zigaretten bedenklich?

Immer mehr junge Menschen nutzen E-Zigaretten. Einer der Hauptgründe dafür sind die unzähligen verfügbaren Geschmacksrichtungen, die besonders ansprechend für Jugendliche sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass Früchtearomen oder der Geschmack von Süssigkeiten speziell Kinder und Jugendliche anziehen und ihre Neugier auf das Dampfen wecken. Dies wurde durch weitere Studien bestätigt, die zeigen, dass die Verfügbarkeit von verlockenden Aromen ein starker Faktor für den Einstieg in den E-Zigaretten-Konsum ist.

Bis 2019 wurden mehr als 15.000 verschiedene Geschmacksrichtungen für E-Zigaretten gezählt, und diese Zahl wächst weiterhin. Besonders in der Schweiz ist nicht nur die Auswahl an Aromen gestiegen, sondern auch die Verfügbarkeit von E-Zigaretten in Online-Shops, Kiosken und spezialisierten Geschäften. Diese breite Verfügbarkeit macht es Jugendlichen leichter, Zugang zu diesen Produkten zu erhalten, selbst wenn sie nicht das gesetzliche Mindestalter erreicht haben.

Zudem besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und dem späteren Konsum von herkömmlichen Tabakprodukten. Studien zeigen, dass Jugendliche, die E-Zigaretten konsumieren, mit höherer Wahrscheinlichkeit auch zu klassischen Zigaretten greifen, was das Risiko für gesundheitliche Schäden deutlich erhöht. Dies ist besonders bedenklich, da Nikotin eine stark süchtig machende Substanz ist, die das Gehirn junger Menschen nachhaltig schädigen kann. Die langfristigen Folgen des E-Zigaretten-Konsums sind noch nicht vollständig erforscht, doch es gibt Hinweise darauf, dass der Dampf schädliche Chemikalien enthält, die sowohl die Atemwege als auch das Herz-Kreislauf-System negativ beeinflussen können.

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Schadensbegrenzung durch E-Zigaretten: Eine Alternative zum herkömmlichen Rauchen?

Viele Raucher sehen in E-Zigaretten eine Möglichkeit, den Schaden durch herkömmliche Zigaretten zu reduzieren. Im Vergleich zu Tabakzigaretten produzieren E-Zigaretten keinen Verbrennungsrauch, der viele der schädlichsten Chemikalien enthält. Da kein Tabak verbrannt wird, entstehen weniger krebserregende Stoffe wie Teer und Kohlenmonoxid. Dies hat dazu geführt, dass E-Zigaretten von einigen als weniger gefährlich angesehen werden. Doch es ist wichtig zu beachten, dass weniger schädlich nicht gleichbedeutend mit harmlos ist.

Rauchstopp und Schadensminimierung

E-Zigaretten werden oft als Hilfsmittel beworben, um mit dem Rauchen aufzuhören oder den Nikotinkonsum zu reduzieren. Die Nikotindosis kann in den Liquids individuell angepasst werden, was es Rauchern ermöglicht, ihre Abhängigkeit schrittweise zu verringern. So können E-Zigaretten als Teil eines Übergangsprozesses dienen, der Raucher dabei unterstützt, die Nikotinaufnahme zu reduzieren. Für manche Raucher kann dies eine Alternative zu herkömmlichen Nikotinersatzprodukten wie Pflastern oder Kaugummis sein.

Dennoch sind die langfristigen Auswirkungen von E-Zigaretten auf die Gesundheit noch nicht vollständig erforscht, und Experten warnen davor, sie als vollständig sichere Alternative anzusehen. Besonders problematisch ist der Fakt, dass viele der verwendeten Aromen und Zusatzstoffe beim Erhitzen chemische Reaktionen eingehen, die bisher nicht ausreichend untersucht sind. Es gibt Hinweise darauf, dass die beim Verdampfen entstehenden Chemikalien gesundheitsschädlich sein könnten, insbesondere für die Lungen.

Darüber hinaus sollten Nichtraucher und insbesondere Jugendliche E-Zigaretten nicht als unbedenklich ansehen, da der Konsum schnell zu einer Nikotinabhängigkeit führen kann. Die Schäden, die durch eine solche Abhängigkeit entstehen, betreffen nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Lebensqualität. Aus diesem Grund bleibt die Frage offen, ob E-Zigaretten tatsächlich eine langfristig sichere Lösung zur Schadensminimierung sind.

Gesundheitsrisiken durch E-Zigaretten

Obwohl E-Zigaretten weniger schädliche Stoffe als herkömmliche Zigaretten enthalten, sind sie keinesfalls harmlos. Studien haben gezeigt, dass E-Zigaretten unter anderem giftige Metalle wie Blei, Arsen und Aluminium freisetzen können, die beim Inhalieren in den Körper gelangen und langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen können. Darüber hinaus besteht das Risiko von Lungenschäden durch Chemikalien im Aerosol, wie beispielsweise Formaldehyd und Acrolein, die Atemwege reizen und Entzündungen verursachen können.

Forscher fanden 2021 Tausende von unbekannten Substanzen in den Liquids, deren langfristige Auswirkungen auf den menschlichen Körper noch nicht vollständig erforscht sind. Die Unsicherheit über die langfristigen gesundheitlichen Folgen des Dampfens bereitet Experten große Sorgen, da es immer mehr Beweise dafür gibt, dass E-Zigaretten das Risiko für Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen. Besonders bei Jugendlichen kann der regelmäßige Konsum von E-Zigaretten schwerwiegende Folgen haben, da ihr Körper und Gehirn sich noch in der Entwicklung befinden.

Hier finden Sie mehr zu den Gesundheitsrisiken durch E-Zigaretten.

Es gibt Tausende von unbekannten Chemikalien in E-Zigaretten.

Umweltprobleme durch Einweg-E-Zigaretten

Einweg-E-Zigaretten sind nicht nur ein Problem für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Sie enthalten schädliche Chemikalien, Metalle und Batterien, die bei falscher Entsorgung Wasser und Böden kontaminieren können. Experten warnen, dass der Abfall solcher Geräte als Sondermüll behandelt werden sollte, da er potenziell gefährliche Stoffe freisetzt. Besonders problematisch ist, dass viele Konsumenten sich der korrekten Entsorgungsmethoden nicht bewusst sind und die Geräte einfach im Hausmüll entsorgen, wodurch die schädlichen Stoffe unkontrolliert in die Umwelt gelangen.

Schadstoffe in der Umwelt

Viele E-Zigaretten enthalten Lithium-Ionen-Batterien, die bei unsachgemässer Entsorgung das Risiko für Umweltverschmutzung erheblich erhöhen. Diese Batterien sollten als Sondermüll entsorgt werden, um die Kontamination von Wasser und Böden zu vermeiden. Bei unsachgemäßer Entsorgung können die Batterien auslaufen und giftige Substanzen freisetzen, die das Ökosystem schädigen. Auch die enthaltenen Metalle und Chemikalien tragen zur Umweltbelastung bei, indem sie die Böden und Gewässer mit Schwermetallen wie Nickel, Blei oder Quecksilber anreichern.

Einweg-E-Zigaretten als Sondermüll

Einweg-E-Zigaretten sind besonders problematisch, da sie nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden. Diese Produkte werden oft nicht fachgerecht entsorgt und tragen erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Die nicht abbaubaren Plastikbestandteile und die schädlichen Chemikalien in den Kartuschen verschmutzen die Umwelt auf lange Sicht. Zudem ist die kurze Nutzungsdauer im Verhältnis zur Umweltbelastung besonders kritisch, da es sich oft um Produkte handelt, die nur für kurze Zeit verwendet werden, bevor sie entsorgt werden müssen. Ein systematisches Recycling oder eine umweltfreundliche Entsorgung solcher Geräte wäre dringend notwendig, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

Alternativen zu E-Zigaretten

Interessieren Sie sich für weitere Informationen über E-Zigaretten und deren potenzielle Gesundheitsrisiken? In unserem umfassenden Ratgeber beleuchten wir die verschiedenen Aspekte des Dampfens und klären auf, welche chemischen Stoffe im Dampf enthalten sind und welche Gefahren sie für Ihre Gesundheit bergen können. Darüber hinaus finden Sie detaillierte Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse und Studien, die die Langzeitfolgen der E-Zigaretten-Nutzung untersuchen.

Ob Sie gerade darüber nachdenken, mit E-Zigaretten vom herkömmlichen Rauchen loszukommen, oder einfach nur besorgt über mögliche Gesundheitsrisiken sind – unser Ratgeber bietet Ihnen fundierte Informationen und zeigt die Vor- und Nachteile der E-Zigarette auf. Zusätzlich geben wir wertvolle Tipps zur Rauchentwöhnung und stellen alternative Methoden vor, um Ihren Nikotinkonsum sicher und langfristig zu reduzieren. Informieren Sie sich jetzt und treffen Sie eine bewusste Entscheidung für Ihre Gesundheit!

Wichtige Infos zur Rauchentwöhnung finden Sie hier .

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