Erste Zahlen zum Konsum von Puff Bars unter Jugendlichen

Unisanté und Gesundheitsförderung Wallis haben gemeinsam den Konsum und die Haltung gegenüber elektronischen Einwegzigaretten (Puffs) bei Jugendlichen zwischen 14 und 25 Jahren in der französischsprachigen Schweiz untersucht. Die mittels eines Online-Fragebogens erhobenen Daten zeigen, dass viele Jugendliche diese neuen Produkte bereits getestet haben und dass eine/r von acht Jugendlichen sie regelmässig konsumiert. Um Jugendliche zu schützen, müssen die Vorschriften verschärft werden.

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Bild: Truth Initiative

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen gibt zu, mindestens einmal Puff Bars konsumiert zu haben

1'362 Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren haben im August 2022 an der Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass

  • 91 % angeben, Puff Bars zu kennen;
  • 59 % zugeben, schon mindestens einmal Puff Bars konsumiert zu haben;
  • 12 % Puff Bars häufig konsumieren, d. h. an mehr als 10 Tagen im letzten Monat. Zur Erinnerung:
    19 % der 15- bis 24-Jährigen in der Schweiz rauchen täglich (OBSAN, 2017).

Die Attraktivität der Einweg-E-Zigaretten – die für ein junges Publikum entwickelt wurden – beruht auf dem Geschmack (63 %), dem fehlenden Tabakgeruch (40 %) und der einfachen Handhabung (30 %). Sie werden vorwiegend auf Partys oder Festen (59 %) und zu Hause (40 %) konsumiert.

Freier Zugang und hohes Abhängigkeitsrisiko

Die Umfrage bringt ein weiteres Problem ans Licht: Jugendliche kommen leicht an Puff Bars heran. Mehr als die Hälfte (54 %) berichtet, dass sie ihre letzte Puff an einem Kiosk gekauft haben. Ein nennenswerter Unterschied zwischen den Kantonen, die den Verkauf von elektronischen Zigaretten an Minderjährige eingeschränkt haben und solchen ohne Einschränkung, ist nicht festzustellen. Ausserdem berichtet jede/r fünfte Jugendliche, dass sie/er Puff Bars konsumiert, deren Nikotingehalt über dem gesetzlichen Höchstwert (20 mg/ml) liegt. Nikotin kann in kurzer Zeit zu einer starken Abhängigkeit führen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Vorschriften und Kontrollen zum Schutz der Jugend.

Jugendliche sind im Fokus der Werbung und wissen um die Risiken

Jede/r zweite Jugendliche ist bereits mit Werbung für Puff Bars konfrontiert worden, und zwar überwiegend in sozialen Medien. Die 14- bis 17-Jährigen sind Werbekampagnen stärker ausgesetzt als die 18- bis 25-Jährigen. Im Wallis verbietet das Gesundheitsgesetz Werbung für Puff Bars an allen Orten, die für Minderjährige zugänglich sind (z. B. Kioske und Geschäfte). Im Kanton Waadt hat der Staatsrat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der alle Tabakprodukte und elektronischen Zigaretten (Werbung, Verkauf und Passivrauchen) einbezieht und so einen besseren Schutz der Jugendlichen gewährleistet. Ausserdem sind sich 3/4 der Jugendlichen der gesundheitlichen Risiken, des Suchtpotenzials und der Umweltauswirkungen von Puff Bars bewusst. Von den Konsumentinnen und Konsumenten möchten 2/3 aufhören. Diese erste Studie zu diesem Thema wurde vom Kanton Waadt im Rahmen des kantonalen Tabakpräventionsprogramms finanziert und von der Gesundheitsförderung Wallis unterstützt.

Erste Schweizer Studie zu diesem Thema

Einweg-E-Zigaretten kamen im Laufe des Jahres 2020 auf den Markt, zunächst schleichend während des (Teil-)Lockdowns im Zusammenhang mit COVID-19. AT Schweiz und viele weitere Akteure des Gesundheitswesens schlagen jedoch seit ihrer Einführung Alarm angesichts der Sucht- und Gesundheitsrisiken, die diese Produkte für Jugendliche darstellen. Diese Studie hat den grossen Verdienst, die erste in der Schweiz zu diesem Thema zu sein und die erste, die eine klare Differenzierung zwischen den Produkten vornimmt. Es wäre wünschenswert gewesen, eine noch grössere Stichprobe zu erzielen, beispielsweise durch eine bessere Einbindung anderer Partner und Akteure, insbesondere in den weiteren Kantonen.

Diese Studie verdeutlicht vor allem das fehlende Wissen auf Bundesebene. Warum wurde bisher noch keine entsprechende Studie auf Bundesebene durchgeführt? Die starke Diversifizierung von Tabak- und Nikotinprodukten und die raschen Veränderungen des Konsums bei Jugendlichen ist ein gravierendes Problem, das auf nationaler Ebene angegangen werden muss. Dazu werden dringend zuverlässige Daten für das ganze Land benötigt.

Download Studie

Links:

AT Schweiz; Puff Bar und andere Einweg-ENDS:

https://www.at-schweiz.ch/wissen/produkte/puffbar?lang=de

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