E-Zigaretten und Snus: Jugendliche sind am stärksten betroffen

Eine neue Umfrage zeigt: Junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren konsumieren fast doppelt so häufig E-Zigaretten (5.7 %) als die Gesamtbevölkerung (3 %). Auch beim Konsum von Tabakprodukten zum oralen Gebrauch oder Schnupftabak liegt die Prävalenz mit 13,2 % in dieser Altersgruppe dreimal höher. Eine Einordnung.

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Snus und Schnupftabak: besonders beliebt bei den 15- bis 24-Jährigen

In der Schweiz fühlen sich junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren besonders von Tabak- und Nikotinprodukten angezogen. Dies zeigt die neue repräsentative Umfrage „Gesundheit und Lifestyle“ des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die im Jahr 2022 mit rund 5‘400 Teilnehmenden durchgeführt wurde.

Aus der Studie geht hervor, dass im Jahr 2022 3 % der Bevölkerung angaben, mindestens einmal im Monat elektronische Zigaretten zu konsumieren, in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen waren es 5,7 %. Im Durchschnitt haben 14,1 % einmal eine E-Zigarette probiert, bei den 15- bis 34-Jährigen sind es rund 30 % – also markant mehr.

Insgesamt konsumieren 4,4 % der Bevölkerung mindestens ein Tabakprodukt zum oralen Gebrauch oder zum Schnupfen, wobei der Konsum bei den 15- bis 24-Jährigen am höchsten ist (13,2 %). Schnupftabak wird von 2.3 % der Bevölkerung verwendet, hauptsächlich von den 15- bis 24-Jährigen und von Personen, die in der Deutschschweiz leben. Snus wird von 2.0 % der Bevölkerung konsumiert, ebenfalls vorwiegend von den 15- bis 24-Jährigen.

Bei den Produkten mit erhitztem Tabak (IQOS) liegt die höchste Prävalenz in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen (4,9 %). Unter den Personen, die ein solches Produkt einmal probiert haben, ist der Anteil bei den 25- bis 34-Jährigen am höchsten (15,7 %).

Eine Einordnung der aktuellen Zahlen

Da noch keine Daten über die Entwicklung des Konsums vorliegen, ist es wichtig, die Zahlen der Omnibus-Umfrage in einen Kontext zu setzen und die Ergebnisse mit anderen Zahlen zu vergleichen: zunächst mit jenen aus der einzigen Schweizer Umfrage, die das Konsumverhalten von Jugendlichen analysiert hat, und anschliessend mit internationalen Daten. Eine aktuelle Studie von Unisanté über den Konsum von Einweg-E-Zigaretten bei Jugendlichen, die Anfang Februar 2023 veröffentlicht wurde, liefert alarmierende Daten: 12 % der 14- bis 25-Jährigen konsumieren häufig, das heisst an mehr als 10 Tagen im vergangenen Monat, und 59 % geben zu, schon mindestens einmal eine Einweg-E-Zigarette konsumiert zu haben. Die Zahlen von Unisanté sind für diese Altersgruppe also deutlich höher.[i]

Eine aktuelle Studie aus England zeigt einen sehr starken Anstieg bei jungen Erwachsenen: Von Januar 2021 bis April 2022 stieg der Gesamtanteil der Rauchenden und/oder «Dampfenden», die Einweg-E-Zigaretten verwenden, um das 18-fache von 1,2 auf 22,2 %.[ii] Ebenfalls in England wuchs der Anteil der 11- bis 15-jährigen Schüler, die elektronische Zigaretten konsumieren, von 6 % im Jahr 2018 auf 9 % im Jahr 2021.[iii] In Frankreich haben unter den 13- bis 16-Jährigen 13 % bereits Puff Bars probiert und 9 % geben an, sie bereits gekauft zu haben.[iv]

E-Zigaretten und Snus: Besorgniserregende Verkaufszahlen

Sowohl bei den elektronischen Einwegzigaretten als auch bei den Nikotinbeuteln (die dem tabakhaltigen Snus deutlich den Rang ablaufen) sind die Verkaufszahlen bemerkenswert. Für Puff Bars wird der Anstieg der Verkaufszahlen in der Schweiz bis 2022 auf 2'200 %[v] geschätzt und für Snus bis 2021 auf 37 %, wobei Nikotinbeutel bereits über 40 % des Gesamtmarktes für Oraltabak ausmachen.[vi]

Es sei daran erinnert, dass diese Produkte erst seit kurzer Zeit auf dem Markt sind und sich das Konsumverhalten momentan sehr schnell verändert. Ein Blick auf die Vervielfachung des Angebots in den Geschäften, wo Hunderte von elektronischen Einwegzigarettenmarken und eine wachsende Auswahl an unterschiedlichen Nikotinbeuteln angepriesen werden, genügt, um sich dessen bewusst zu werden. Die Zahlen der kürzlich veröffentlichten Omnibus-Umfrage sind schlimm genug, doch es ist zu befürchten, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird.

Erhebung «Gesundheit und Lifestyle»

Rund 5’000 in der Schweiz lebende Personen ab 15 Jahren werden regelmässig zu verschiedenen Themen rund um Tabak, Alkohol, Bewegung, Drogen, Arzneimittel und Ernährung befragt. Die Erhebung besteht aus mehreren Modulen, die mit unterschiedlicher Häufigkeit wiederholt werden.

Die Umfrage wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführt. Sie erfolgt online im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe.

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[i] Chok, Lorraine; Cros, Jérémy; Lebon, Luc; Zürcher, Karin; Dubuis, Alexandre; Berthouzoz, Cathy et al. (2023): Enquête sur l'usage et les représentations des cigarettes électroniques jetables (puffs) parmi les jeunes romand·es. Unisanté – Centre universitaire de médecine générale et santé publique. Lausanne (Raisons de santé, 344). Online verfügbar: https://www.unisante.ch/fr/formation-recherche/recherche/publications/raisons-sante/raisons-sante-344.

[ii] Tattan-Birch, Harry; Jackson, Sarah E.; Kock, Loren; Dockrell, Martin; Brown, Jamie (2022): Rapid growth in disposable e-cigarette vaping among young adults in Great Britain from 2021 to 2022: a repeat cross-sectional survey. In Addiction. DOI: 10.1111/add.16044.

[iii] Smoking, Drinking and Drug Use among Young People in England, 2021, Rapport du NHS, publié le 6 septembre 2022, zuletzt besucht: 7. September 2022

[iv] https://www.at-schweiz.ch/fr?id=149&France-Interdire-immdiatement-les-cigarettes-lectroniques-jetables#nouvelles-et-articles-de-blog

[v] https://www.at-schweiz.ch/blog-at/cigarettes-electroniques-jetables

[vi] Barmettler, Livia (2023): Snus im Hype: Konsum seit Legalisierung doppelt so hoch. In Züri Today, 1/18/2023. Online verfügbar: https://www.zueritoday.ch/zentralschweiz/snus-im-hype-konsum-seit-legalisierung-doppelt-so-hoch-149690606.

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