Philip Morris zu 500’000 Euro Strafe wegen illegaler Tabakwerbung verurteilt

Ein weiteres Mal wurde der Tabakkonzern Philip Morris wegen illegaler Werbung für Tabakprodukte verurteilt. Dies verdeutlicht erneut, wie die Tabakindustrie systematisch Werberegeln umgeht, um Neukund:innen zu gewinnen. Das Pariser Strafgericht verhängte eine Strafe von 500’000 Euro gegen die französische Tochtergesellschaft des Unternehmens sowie 50’000 Euro gegen die frühere Präsidentin Jeanne Pollès. Die Klage wurde vom französischen Nationalkomitee gegen Tabak (CNCT) eingereicht.

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Der Grund für das Urteil: Werbung für das Tabakprodukt zum Erhitzen (Tabakerhitzer) IQOS. Der dazugehörige Internetauftritt enthielt Aussagen, die die angeblich reduzierte Gesundheitsgefahr und die Qualität des Produkts hervorhoben. Laut Gericht stellt dies eine verbotene indirekte Tabakwerbung dar. Ebenso wurde Philip Morris dafür verurteilt, deren Tabakproduktion mit nachhaltiger Forstwirtschaft in Verbindung gebracht zu haben, was ebenfalls untersagt ist.

Besonders brisant: Das Gericht stellte fest, dass Philip Morris bewusst versuchte, die gesetzlichen Werbevorgaben zu umgehen, und dafür erhebliche finanzielle Mittel investierte. Die Verurteilung beruht zudem auf einer Wiederholungstat: Bereits 2011 wurde das Unternehmen wegen illegaler Tabakwerbung belangt.

Zusätzlich zur Geldstrafe muss Philip Morris sowie die frühere Vorsitzende, Jeanne Pollès, dem CNCT gesamthaft 50’000 Euro Schadensersatz zahlen sowie weitere 10’000 Euro für Gerichtskosten. Trotz der erneuten Verurteilung kämpft Philip Morris weiterhin vor Gericht gegen eine frühere Verurteilung aus dem Jahr 2024, bei der das Unternehmen ebenfalls hohe Strafen erhielt.

Tabakindustrie in der Schweiz: Lobbying gegen strengere Regeln

Diese Entscheidung zeigt einmal mehr, dass Tabakkonzerne trotz strenger Werbeverbote weiterhin versuchen, ihre Produkte als harmloser darzustellen, als sie sind. Solche Urteile sind daher ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die gezielte Irreführung der Konsument:innen. Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz verurteilt dieses Vorgehen scharf.

In der Schweiz setzt die Tabakindustrie massiv Ressourcen ein, um eine dem Volkswillen entsprechende Umsetzung der Initiative «Kinder ohne Tabak» zu verhindern. Ihr Ziel ist es, strengere Werberegulierungen für ihre gesundheitsschädlichen Produkte zu vermeiden und weiterhin gezielt junge Menschen als neue Konsument:innen zu gewinnen.

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