Studie: E-Zigaretten verfünffachen das Rauchrisiko bei Jugendlichen

Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die E-Zigaretten konsumieren, haben ein fünfmal höheres Risiko, in Zukunft auch mit dem Tabakrauchen anzufangen als diejenigen, die dies nicht tun.

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Neue Forschungsergebnisse, die in einer führenden Zeitschrift für öffentliche Gesundheit publiziert wurden, zeigen, dass Jugendliche in Australien, die E-Zigaretten konsumiert haben, sehr viel wahrscheinlicher auch das Tabakrauchen ausprobieren, jüngere Jugendliche sind dabei besonders gefährdet. Für Gesundheitsexperten ist dies ein ernüchternder Reminder an die Regierungen der Bundesstaaten, Territorien und des Bundes daran, dass sie mit vereinten Kräften dafür sorgen müssen, dass die neuen australischen E-Zigaretten-Reformen vollständig umgesetzt werden, um ihre jungen Menschen zu schützen.

Für die neue Studie, die heute im Australian and New Zealand Journal of Public Health veröffentlicht wurde, wurden retrospektiv die Daten von über 5.100 Teenagern aus der Generation Vape analysiert. Hauptautor Sam Egger vom Daffodil Centre, einem Joint Venture zwischen dem Cancer Council NSW und der Universität Sydney, erklärt, dass die Studie die erste ihrer Art in Australien ist und Daten verwendet, die im Jahr 2023 gesammelt wurden, bevor die jüngsten Reformen für E-Zigaretten in Kraft treten.

«Es ist die erste australische Studie, die über verschiedene Altersstufen hinweg den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Vape und dem Rauchen bei Jugendlichen untersucht. Selbst wenn man anderer Faktoren, die Jugendlicher dabei beeinflussen, ob sie Vapes oder Tabak ausprobieren, berücksichtigt, fanden wir heraus, dass Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren, die Vapes gedampft haben, fünfmal wahrscheinlicher mit dem Rauchen beginnen als Jugendliche, die keine Vapes nutzen. Am stärksten war dieser Zusammenhang bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren zu beobachten. Je jünger sie mit dem Dampfen begonnen haben, desto höher war das Risiko, dass sie später mit dem Rauchen beginnen. Wir fanden beispielsweise heraus, dass das Risiko bei 12-Jährigen sogar 29-mal höher war.»

Associate Professor Becky Freeman, Studienleiterin an der Universität Sydney, betont, dass die Studie unterstreicht, warum die in diesem Jahr eingeführten nationalen Reformen für E-Zigaretten dringend notwendig waren und nun konsequent durchgesetzt werden müssen.

«Wenn es um das Rauchen bei Jugendlichen geht, war Australien bis vor kurzem eine internationale Erfolgsgeschichte. Der Anteil der australischen Teenager, die jemals geraucht haben, ist von 58% (1996) auf 14% (2023) gesunken. Jüngste Daten deuten jedoch auf einen möglichen Anstieg bei Jugendlichen hin, im gleichen Zeitraum, in dem auch der Konsum von E-Zigaretten explodiert ist.»

Gesundheitsexpert:innen haben davor gewarnt, dass der Konsum von E-Zigaretten die positiven Fortschritte, die Australien bei der Reduzierung des Rauchens gemacht hat, zunichte machen könnte. Diese jüngste Studie zeigt, wie recht sie hatten.

«Junge Menschen wollen nicht rauchen. Sie sind mit den optischen Gesundheitswarnungen auf teuren Zigarettenschachteln aufgewachsen und sehen Rauchen als etwas Unattraktives aus der Generation ihrer Eltern. Für Sie ist der Konsum von E-Zigaretten etwas völlig anderes als das Tabakrauchen. Dabei wissen sie nicht, dass sie vermutlich auch mit dem Rauchen anfangen werden, und das, weil sie E-Zigaretten nutzen.»

Adjunct Professor Terry Slevin, CEO der Public Health Association of Australia, ist der Ansicht, dass Expert:innen aus dem Gesundheitsbereich die E-Zigaretten-Reformen der Bundesregierung zwar enthusiastisch begrüsst haben, ein positiver Wandel jedoch nicht über Nacht eintreten wird.

«Wir haben die E-Zigaretten-Reform, die das Parlament im Juni dieses Jahres verabschiedet hat, mit grosser Begeisterung aufgenommen, aber die Arbeit ist noch nicht getan. Wir müssen sicherstellen, dass die Bundesstaaten und Territorien die lokalen Gesetze mit den Reformen in Einklang bringen und sie auch durchsetzen. Alle Regierungsebenen müssen zusammenarbeiten, wenn wir junge Menschen schützen wollen.»

Quelle:

“The association between vaping and subsequent initiation of cigarette smoking in young Australians from age 12 to 17 years: a retrospective cohort analysis using cross-sectional recall data from 5114 adolescents” von Sam Egger, Michael David, Christina Watts, Anita Dessaix, Alecia Brooks, Emily Jenkinson, Paul Grogan, Marianne Weber, Qingwei Luo & Becky Freeman wurde am 11. September im Australian and New Zealand Journal of Public Health veröffentlicht.

Alle Artikel sind frei zugänglich und können hier abgerufen werden:

https://www.journals.elsevier.com/australian-and-new-zealand-journal-of-public-health

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